Freitag, 16. Dezember 2011

Die etwas andere Lektüre

Vor einiger Zeit bin ich beim sinnlosen Surfen im Internet auf die Homepage von Mira Furlan gestoßen, einer Schauspielerin, die aus dem heutigen Kroatien stammt und vor allem in ihrem Land einen sehr hohen Bekanntheitsgrad erlangen konnte. In unseren heimischen Gefilden ist sie leider eher unbekannt, obwohl sie meiner Meinung nach über sehr großes Talent verfügt.
Vor etwa einem Jahr hat sie auf ihrer Homepage ihren Blog ins Leben gerufen, auf dem sie ihre Eindrücke zu Amerika, ihrem Heimatland und der Welt offen und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, beschreibt. Vor allem scheint es ihr aber ein Anliegen zu sein, sich zu aktuellen politischen Kontroversen und gesellschaftliche Problematiken zu äußern, teils auf eindeutige subtile Art und Weise, teilweise aber auch durch die Verwendungen von äußerst interessanten Metaphern.
Die Beiträge beschreiben ganz persönliche Meinungen, Gedankengänge und philosophische Diskurse, die mich zum einen zum Lachen und zum andern zum Nachdenken gebracht haben. Ihre Vergleiche sind in jedem Fall sehr treffend und - wie ich finde - durchaus schockierend. Ihre persönliche Lebensgeschichte klingt sehr oft an und so ist es nicht verwunderlich, daß ich besonders ihren letzten Beitrag im November 2011 mit einem Gefühl von Mitleid und Traurigkeit gelesen habe.
Eine Frau, anerkannte Schauspielerin und geachtetes Mitglied der Gesellschaft, hatte es doch tatsächlich gewagt einen offenen Brief zu den Misständen der Gesellschaft ihres Landes und zum Krieg zu verfassen, weil sie es als eine in der Öffentlichkeit stehende Person als ihre Pflicht angesehen hat, nicht tatenlos zuzusehen, wie ihr Land und alles was sie gekannt hat, zu Grunde geht, die daraufhin von ihren Mitmenschen als "negative Person" angesehen wurde und sogar Morddrohungen bekam, die gezwungen war mit ihrem serbischen Mann das Land zu verlassen und dabei ihr Zuhause und ihre Identität zurücklassen musste, kehrte nach 20 Jahren nach "Hause" zurück und musste erkennen, daß sich nicht besonders viel geändert hat. Ihre Eindrücke und Gefühle zu dieser Situation haben mich wirklich bewegt. Trotzalledem hat sie immer noch den Mut, zu sagen, was gesagt werden muss und scheut sich nicht davor nicht nur die Misstände in ihrem Heimatland, sondern die der ganzen Welt anzuprangern, bemerkt aber auch, daß auch sie oft ihre Sinne vor dem verschließt was in der Welt geschieht, wie so viele in der heutigen Gesellschaft - verständlicherweise.

Wer also mal eine etwas andere Lektüre "genießen" will und vor allem des Englischen mächtig ist, sollte sich diesen Blog mal ansehen und selbst entscheiden, ob er es lesenswert findet. Ich für meinen Teil werde ihn weiterverfolgen, da ihre Meinungen und Gedankengänge doch sehr mit den Meinen übereinstimmen, ich mich außerdem durchaus unterhalten gefühlt habe und sie einen - wie ich finde - außergewöhnlich guten Schreibstil präsentiert.



Zu dem Blog gelangt ihr hier: MiraFurlan.net

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Was lese ich gerade

Nun, die meisten werden sich sicherlich nicht für die Bücher interessieren, die ich gerade gelesen habe. Sie gehören zu meiner Lieblingsserie Babylon 5 und wer die Serie nicht kennt, der kann auch mit den Büchern nichts anfangen. Dabei handelt sich nicht, wie bei den meisten Serien üblich, um verschriftlichte Episoden, sondern hier hat man den Fans Bücher gegeben, die viele Fragen, die in der Serie selbst offen geblieben sind beantworten. In meinen Augen war das teilweise auch wirklich nötig.
Gelesen hab ich in den letzten Tagen Teil 2 und 3 der Psi-Corp-Triologie, in der es um die Geschichte des Psi-Corps (Telepathen-Organisation) und allem vorran natürlich um das Leben des Alfred Besters geht. Ich muss sagen, daß ich am Anfang skeptisch war, ob mich das interessieren würden, aber - wie so oft - wurde ich eines Besseren belehrt. Die Geschichte war wirklich spannend und ist wirklich jedem zu empfehlen, der ein Fan der Serie ist.
Danach hab ich ein weiteres Buch zur Serie gelesen: To Dream in the City of Sorrows. Eine Geschichte um Jeffrey-Sinclair, die erklärt, was mit ihm geschehen ist, nachdem er durch die Minbari zum Botschafter berufen wurde bis zu dem Zeitpunkt, zu dem er seine Zeit verlässt um als Valen in die Vergangenheit zu reisen. Das Buch hatte wirklich alles, was ein Buch braucht. Es war auf der einen Seite lustig, auf der anderen Seite aber auch traurig und hat einem zum Nachdenken angeregt.

Also für alle, die sich für die Serie interessieren (und des Englischen mächtig sind) hier nochmal die Bücher. Ob ich sie irgendwann so richtig rezensieren werde, weiß ich noch nicht. Kommt darauf an, wie langweilig mir ist. :D



Psi-Corp-Triologie




Sinclairs Geschichte



Für weitere Informationen müsst ihr nur auf das jeweilige Bild klicken. :D

Montag, 5. Dezember 2011

Handbuch der Inquisitoren - António Lobo Antunes

Titel: Handbuch der Inquisitoren
Autor: Antònio Lobo Antunes
Verlag: Luchterhand Literaturverlag
Seiten: 464
ISBN: 363086967X
Preis: 24,50 € (Hardcover)
Erscheinungsdatum: 08.07.1997

In einem Wort: Misslungen

Inhalt: Nun ja. Die ganze Szenerie spielt in Portugal kurz vor der Nelkenrevolution statt. Ein Minister, der sehr viel Einfluß auf Land und Leute hat, verkriecht sich schon bald, nachdem ihn seine Frau verlassen hat und die Kommunisten angeblich vor seiner Tür stehen, in seinem Landsitz, verscheucht alle Verwandten und Angestellten und findet sich letztendlich in einem Altersheim wieder. Sein exzentrisches Leben und die Tatsache, daß er über Jahre seine Macht missbraucht hat, bereitet nicht nur ihm, sondern auch allen anderen Angehörigen Probleme und führt letztendlich zum Verfall des Landguts und seinem Leben.

Meinung: Es gestaltete sich äußert schwierig für mich zu diesem Buch eine Inhaltsangabe zu schreiben, da es einfach nur chaotisch und unübersichtlich ohne wirklich interessante Handlung geschrieben ist. Die Geschichte und die Zeit in der sie spielt hätte durchaus interessant sein können, die Umsetzung des Ganzes ist allerdings in meinem Augen mehr als misslungen. Das Ganze kommt wie eine Ansammlung an einzelnen Geschichten daher. Untergliedert in Berichte und Kommentare, wurden von einem Außenstehenden, der für mich unkenntlich geblieben ist, die einzelnen Sichtweisen aller wichtigen und in meinen Augen unwichtigen Bekannten und Verwandten dargestellt. Darunter befinden sich der Sohn des Ministers, dessen Frau und auch seine uneheliche Tochter des Vaters, aber auch der Cousin der Liebhaberin des Ministers kommt zu Wort und erzählt unsinnigerweise etwas über seine Cousine, was weder der Handlung dient noch sonst irgendwie interessant gewesen wäre. Eventuell hätte ich mich mit dieser Erzählform auch noch anfreunden können, jedoch wurde diese überschattet von dem unwahrscheinlich nervigen Schreibstil. Die Zeichensetzung scheint einer eigenen Grammatik zu folgen. Punkte und Anführungszeichen fehlen - soweit ich das gesehen habe - völlig. Ständig kommt es zu Gedankensprüngen und irgendwelchen gedanklichen Einwürfen, die ich bestenfalls in Klammern geschrieben hätte. Zudem werden dem Autor anscheinend besonders wichtige Aussagen (*haha*) immer und immer wieder wiederholt. Sätze wie: "Pipi Herr Doktor Pipi" sind weder informativ noch erwähnenswert und müssen in meinen Augen schon gar nicht 100mal wiederholt werden.
Das Buch war im besten Fall einfach nur grausam. Anders kann ich es nicht beschreiben. Mal davon abgesehen, daß fast keine der Person auch nur ansatzweise etwas sympathisches an sich hatte und ich mir öfter dachte: Wie abartig kann man sein. Das Buch ist auf keinen Fall, wie es andere in ihren Rezensionen schreiben, "sprachgewaltig" und schon gar nicht ein besonders empfehlenswertes Exemplar der Literaturgeschichte, sondern vielmehr eine Farce. Ich war ehrlich gesagt ständig kurz davor das Buch endgültig wegzulegen und habe mich eher durchgequält als es zu genießen. Daher mein endgültiges Statement: Wer mal eine wirklich andere Art der schriftstellerischen Kunst lesen möchte, der darf sich gerne bedienen. Vielleicht finden sich ja Menschen, die sich an sowas ergötzen können.


Samstag, 3. Dezember 2011

Weihnachtsgewinnspiel auf Magnolia Electric

Auch die Glücksschmiede veranstaltet wieder einmal ein Gewinnspiel. Es gibt wieder tolle Preise zu gewinnen. Wer mitmachen möchte, muss einfach nur einen Kommentar mit seinem Namen und seiner Emailadresse hinterlassen und schon gehts los. Ich drück allen die Daumen! Hier gehts zum Blog: Magnolia Electric