Donnerstag, 28. Februar 2013

David Gilmour - Die perfekte Ordnung der Dinge

Titel: Die perfekte Ordnung der Dinge
Autor: David Gilmour
Verlag: Fischer Taschenbuch Verlag
Seiten: 256
ISBN: 3596188830
Preis: 9,99 € (Taschenbuch)
Erscheinungsdatum: 15. Juni 2012


In einem Wort: "unsympathisch"

Inhalt: David Gilmour begiebt sich in seinem neuen autobiographischen Roman auf eine Zeitreise in seine Vergangenheit auf dem Weg zur Selbsterkenntnis und Selbstfindung. Er bereist markante Orte in seinem Leben, an denen er gelebt und geliebt hat, trifft dabei auf alte Bekannte und wird wieder von bereits vergessenen Gefühlen übermannt, die ihn letztendlich zu dem Menschen gemacht haben, der er heute ist.

Meinung: Ehrlich gesagt hatte ich mehr von dem Buch erwartet. Nachdem ich von seinem ersten Buch absolut begeistert war und mir David Gilmour äußerst sympathisch erschien, wollte ich auch unbedingt dieses Buch haben. Schon lange stand es auf meiner Wunschliste und zu Weihnachten landete es dann endlich in meinem Regal. Prinzipiell ist das Buch nicht langweilig oder ähnliches, aber das ein oder andere Mal musste ich mich dann doch Fragen, worum es denn nun im Großen und Ganzen eigentlich geht. David - inzwischen 60 Jahre alt - besucht alte Orte aus seinem Leben und stellt immer wieder fest, wie nutzlos er ist und dass er womöglich sein ganzes Leben nur halb gelebt hat.

Seine Eskapaden -inklusive Drogenkonsum - helfen dabei nicht wirklich seine melancholische selbstironische Ader sympathisch zu finden. Im Gegenteil: Den sympathischen liebevollen Mann wird man in diesem Buch eher nicht finden können, höchstens in einigen Stellen, blitzt seine Aufopferung für seine Kinder durch. Er wurde mir im Laufe des Buches sogar regelrecht unsympathisch, was vor allem durch seine merkwürdige Melancholie und Verbittertheit, aber auch durch seine eigenartigen Fantasien (Vorstellung von Masturbation auf einer Schultoilette mit einem Bild italienischer Mädchen!) verursacht wurde. Teile davon wollte ich ernsthaft nicht wissen. Durchaus lassen sich aber auch witzigere Passagen finden, die das Ganze dann wieder ein bißchen auflockern. Seine Affinität zu Tolstoi und den Beatles und seinem daraus resultierendem Verhalten waren recht lustig.


Ganz gut fand ich dann eigentlich den Schluss des Buches, in der er selbst erkennt, dass seine Vergangenheit zwar nicht unbedingt toll war, aber er sie dennoch überlebt hat und darauf stolz ist. Letzendlich sind ja auch gute Dinge passiert, wenngleich es nicht leicht war alles zu überblicken, da er doch etwas in der "Handlung" springt und das ein oder andere Mal musste man sich dann schon fragen, mit wievielen Frauen er denn nun verheiratet war: 2, 3 oder doch 4? Auch dass er den Bezug zu seinem ersten Buch gesucht hat, fand ich ganz interessant, ebenso die Vernarrtheit in diverse große Schriftsteller, wie Proust und Tolstoi. Letzterer hat ihn sogar die ein oder andere Beziehung gekostet, weil er lieber mit Krieg und Frieden in den Urlaub fuhr, als mit seiner Frau.


Alles in allem eigentlich kein wirklich schlechtes Buch, eher mittelmäßig, was aber durchaus Geschmackssache ist. Vielleicht kann der ein oder andere mit seiner selbstzerstörerischen Melancholie mehr anfangen als ich. Am meisten überwiegt bei mir der Eindruck eines in Teilen unsympathische Mannes und damit Romans, weshalb ich auf jeden Fall Punkte abziehen muss. So ganz hatte ich auch während des Lesens nicht den Bezug zum Titel ausmachen können. Der Titel selbst fällt zwar einmal im Buch selbst, jedoch konnte ich für mich in dem Buch keine perfekte Ordnung der Dinge ausmachen. Vielleicht bezieht es sich darauf, dass er endlich sein Leben, seine Vergangenheit, ordnen will, um mit sich im Reinen zu sein. Möglicherweise verbirgt sich dahinter auch einfach etwas, was sich mir nicht offenbart hat.


Ob euch das Buch gefällt oder nicht, müsst ihr - wie immer - selbst entscheiden. Mir persönlich hat es nicht so gut gefallen, obwohl es grundsätzlich gar nicht so schlecht ist und auch der Schreibstil hatte mir durchaus zugesagt. Aber Meinungen sind ja bekanntlich verschieden, also lest das Buch und entscheidet selbst. Würde mich interessieren, ob ihr die perfekte Ordnung der Dinge in dem Buch findet. Das Buch bekommt von mir 3 von 5 Büchern.

2 Kommentare:

  1. Hört sich doch gar nicht schlecht an ? :P Bin gleich mal Leserin von dir geworden und werde öfter vorbei schauen ... einen total schönen Blog hast du *-* Würde mich freuen wenn du mal bei mir vorbei schauen würdest.

    http://jemasija8.blogspot.de/

    Alles Liebe
    Jenny

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  2. Naja...wie gesagt, muss jeder selbst entscheiden. Ich hab auch etwas geschwankt bei der Bewertung. :D

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