Dienstag, 17. Januar 2012

Patrice Leconte: Heute wegen Glück geschlossen

Titel: Heute wegen Glück geschlossen
Autor: Patrice Leconte
Verlag: Bastei Lübbe
Seiten: 208
ISBN: 3431038468
Preis: 10,00 € (Hardcover)
Erscheinungsdatum: 12.01.2012 (2. Auflage)

In einem Wort: "Zauberhaft"

Inhalt: Thomas, ein 27 jähriger Mann, hat sich großes vorgenommen. Er möchte nämlich bis zu seinem 30. Geburtstag die Frau des Lebens nicht nur kennengelernt, sondern auch gleich noch geheiratet haben. Was besonders seine - doch leicht verrückte - Mutter freut, die unbedingt ein Enkelkind von ihm haben möchte; möglichst vor Ende der Woche, da sie ja nur noch 1 Woche zu leben hat. Und das Woche für Woche.
Er folgt für die Suche seinen ganz eigenen Plänen und weiß schon genau, wie diese Frau auszusehen und zu sein hat: kurze braune Haare, und das nicht erst seit kurzem und sie darf nicht Kaugummi kauen. Zunächst versucht er in seiner unmittelbaren Umgebung fündig zu werden. Da kommt es ihm ganz gelegen, daß er in einer kleinen Papeterie anfängt, in dem vier Frauen arbeiten. Nur leider scheint auch unter denen nicht die geeignete Frau dabei zu sein. Für die Suche nach der Einen ist ihm kein Mittel zu schlecht. So bescheinigt ihm seine Wahrsagerin, daß er seine Zukünftige in der Nähe eines Bahnhofs oder in einem Zug kennenlernen wird. Es sollte daher ein leichtes sein sie zu finden, wenn man sich den halben Tag in Bahnhofsnähe aufhält. Kurz vor seinem 30. Geburtstag scheint das Vorhaben jedoch aussichtslos zu sein, oder vielleicht doch nicht ... ?


Meinung: Das Buch hab ich zu allererst im Buchladen entdeckt und auch nur wegen diesem unglaublich schönen Cover. Es strahlt eine herrliche Gemütlichkeit aus, sodaß man gewillt ist, es sofort kaufen zu müssen. Zunächst hat mich der Preis für dieses doch recht dünne Büchlein abgeschreckt, aber da ich zu Weihnachten einen Gutschein für eine Buchhandlung geschenkt bekommen hatte, musste das Buch natürlich sofort mit! Was soll ich sagen, allein schon die Buchgestaltung Innen mit Schnörkeln und Ähnlichem bestätigte mich in dem Verdacht, daß es sich nur um ein gutes Buch handeln kann. Da ich Klappentexte ja so gut wie nie lese, musste ich mich also auch hier wieder überraschen lassen.
Die Geschichte plänkelt, wie es anscheinend bei französischen Autoren üblich ist, auf zauberhafte und schöne Weise vor sich hin. Es ist auf eine besondere Art und Weise erholsam gewesen dieses Buch zu lesen und noch dazu mit einer solch hübschen Geschichte. Der Schreibstil tritt ohne großes Tamtam in Erscheinung und trotzdem wird man in Thomas' kleine bezaubernde Welt hineingezogen. Gefallen hat mir auch die Einbindung von Thomas Gedanken. So treten diese zum Beispiel in Klammern auf und werden dementsprechend als solche kenntlich gemacht. Das kann zwar durchaus den Lesefluss hemmen, tut es in diesem Fall jedoch nicht. Seine Gedanken fand ich oftmals amüsant, weil ich mir dachte, daß es mir höchstwahrscheinlich genauso gehen würde und ich auch zu den gleichen Schlußfolgerungen gekommen wäre in seiner Situation. Zudem hat der Autor zwischen den einzelnen Protagonisten unterschiedliche sprachliche Mittel verwendet, um die einzelnen Besonderheiten der Charaktere hervorzuheben. Dadurch wird es dem Leser sehr leicht gemacht sich diese bildhaft vorzustellen. Auch die kleinen Verrücktheiten der Protagonisten und die geschickten Anspielungen seitens des Autors machten dieses Buch wirklich zu einem Lesevergnügen. Die Charaktere und besonders Thomas sind einem beim Lesen richtig ans Herz gewachsen. Es handelt es sich hier nicht um anspruchsvolle Literatur (also schwere Kost), dafür aber um eine flüssig zu lesende, zauberhafte kleine Geschichte, die ich ins Herz geschlossen habe und daher nur jedem empfehlen kann. Zudem hat sich dieses Buch einen Platz in meiner Kategorie BlueBook, also meinen Lieblingstücken, verdient.


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