Freitag, 23. November 2012

Der Cellist von Sarajevo - Steven Galloway

Titel: Der Cellist von Sarajevo
Autor: Steven Galloway
Verlag: Luchterhand Literaturverlag
Seiten: 240
ISBN: 3630872794
Preis: nur noch über Zweithändler
Erscheinungsdatum: 15.09.2008


In einem Wort: "bedrückend"

Inhalt: 22 Menschen starben bei einem Angriff aus den Bergen durch eine Mörsergranate, als sie für Brot angestanden haben. Der Cellist wollte ebenso dort anstehen, entschied sich aber fürs Üben mit dem Cello und entging so dem Angriff. Er beschließt 22 Tage lang für jeden einzelnen Gestorbenen zu spielen und so sitzt er jeden Tag auf dem Platz und spielt für die Opfer. Von 1992 bis 1996 wurde die Stadt Sarajevo belagert und viele Menschen wurden getötet und die Stadt nahezu vollständig zerstört. Die Meisten mussten ohne Wasser und Strom und mit nur wenig zu Essen die lange Belagerung aushalten. Und immer im Hinterkopf: die nächste Granate könnte bei ihnen einschlagen oder sie könnten beim Wasser und Brot holen von Scharfschützen erschossen werden. Es wird von drei unterschiedlichen Menschen berichtet, die in diesem Chaos versuchen zu überleben.

Meinung: Das Buch lag noch gar nicht so lange auf meinem Sub, aber ihr kennt das ja: Die Neuesten werden meistens auch zuerst gelesen. *lach* Der Titel und der Klappentext hatte mich aber dermaßen gelockt, dass ich nicht anders konnte, als dieses Buch schnellstmöglich zu lesen. Generell interessieren mich Bücher, die über Geschehnisse der Vergangenheit sowohl in Deutschland als auch in anderen Ländern berichten. Wenngleich auch dieses Buch nicht den genauen Sachverhalt darstellt, so kann man jedoch einen sehr guten Eindruck von der damaligen Situation bekommen. Den Cellisten, so wird es auch nochmal am Ende des Buches erwähnt, gab es wirklich, wenngleich die Charakterisierung von ihm und den anderen Protagonisten erfunden ist. Jedoch beruht die Geschichte auf Aussagen von Zeitzeugen und die machen es dadurch nur um so realistischer.

Das Buch umfasst mehrere Personen, die die Belagerung auf ihre ganz persönliche Art und Weise erleben. Jeder von ihnen geht mit dem Krieg anders um: der eine zieht mit in den Krieg, der andere fühlt sich als Feigling und kümmert sich um seine Familie und wieder eine andere kämpft mit ihrem Gewissen, da sie als Scharfschützin unterwegs ist und sich jedes Mal fragt, ob sie das richtige tut. Und alle hören sie von dem Cellisten und seinem Mut sich 22 Tage mitten auf die Straße zu setzen. Er schafft es mit seinen Auftritten die Menschen ein wenig vom Alltag abzulenken, obwohl zeitgleich im Hintergrund immer noch der Krieg tobt und überall Bomben eingehen.


Die ganze Szenerie hab ich als überaus betrückend empfunden und gleichsam wiederum als schön, denn es ist so absolut widersprüchlich, dass sich inmitten eines Kriegsschauplatzes ein Cellist in voller Montur hinsetzt und für die Opfer spielt. Die Leute damals müssen das als höchst surreal und schön empfunden haben. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass der Cellist etwas mehr beleuchtet worden wäre. So richtig erfährt man nichts von ihm und das finde ich etwas schade. Um so mehr fand ich die Geschichten der verschiedenen Personen interessant. Jeder für sich hat seinen eigene Art mit der Situation umzugehen und man fragt sich unweigerlich selbst, was man wohl für ein Typ Mensch man sein würde. Gleichzeitig hofft man, dass man sowas nie erleben wird. Jeden Tag mit der Angst zu leben getötet zu werden, ist grausam. Überall saßen Scharfschützen und schossen auf Menschen, die für ihre Familie Wasser oder Brot holen wollten. Jede Straßenkreuzung wurde dabei zum "Roulette von Sarajevo", denn mal schoss der Schütze und mal nicht. Man konnte sich nie sicher sein.


Interessant war auch zu sehen, wie manche über sich hinauswachsen können. Auch das Ausland wurde in dem Buch natürlich adressiert und ein paar der Dinge, die geschrieben wurden, richteten sich dadurch indirekt an den Leser. Man fragte sich unweigerlich, warum einem diese Belagerung nicht in den Medien aufgefallen war. War man zu jung? Zu abgehärtet gegenüber dem Leid anderer? Oder hat man einfach vermieden hinzugucken? Aber was hätte man ausrichten können? Nicht viel vermutlich, und so kommt es, dass sich die Geschichte in den eigenen Kopf schleicht und man unterschiedliche Dinge empfindet. Von bedrückend bis schön ist alles vertreten und das machte das Buch auf jeden Fall lesenswert. Ich kann es wirklich jedem empfehlen zu lesen, der - so wie ich - ein bißchen an Geschichte interessiert ist, vor allem, wenn sie in einen schönen Roman verpackt ist.

Donnerstag, 22. November 2012

Der Nachtzirkus - Erin Morgenstern

Titel: Der Nachtzirkus
Autor: Erin Morgenstern
Verlag: Ullstein
Seiten: 464
ISBN: 3550088744
Preis: 19,99 € (Hardcover)
Erscheinungsdatum: 15. März 2012


In einem Wort: "träge"

Inhalt: Der Cirque du Rêves ist ein Nachtzirkus. Er taucht plötzlich auf und öffnet seine Pforten erst nach Mitternacht. Er verzaubert seine Besucher mit atemberaubenden Zelten und verändert sich von Mal zu Mal. Doch der Zirkus ist nur eine Spielwiese für den erbarmungslosen Wettstreit zweier alter Magier, die ihre Schützlinge Celia und Marco als Kämpfer in den magischen Ring schicken. Als sich die beiden Kontrahenten jedoch begegnen, verlieben sie sich ineinander und alles beginnt zu zerbrechen.

Meinung: Vielleicht erst mal zu den positiven Aspekten des Buches: Das Cover und auch die komplette Aufmachung des Buches sind wirklich toll. Es hat mich sofort angesprochen und auch die Geschichte klang wirklich fantastisch, da ich gerne Bücher lese, in denen ein Hauch Magie eine Rolle spielt. Die Geschichte beginnt auch sehr spannend und fesselt einen. Auch der Schreibstil hat mich überzeugt. Er ist zwar recht einfach gehalten, aber das stört mich nicht. Um so besser kann man der Geschichte folgen - sollte man meinen.

Allerdings - und jetzt kommt das "Aber" - je weiter ich im Buch voran kam, desto mehr hat mich das Buch verloren. Die Geschichte wurde immer wirrer, die Charaktere blieben relativ flach charakterisiert und auch sonst zog sich alles extrem lange hin. So richtig geschah über große Strecken einfach kaum etwas. Es dauerte ewig bis sich die Kontrahenten Celia und Marco endlich erkannt hatten und die ganze Zeit blieben die Regeln des Wettkampfes undeutlich. Niemand wusste so richtig, was nun eigentlich passiert und so ging es mir auch als Leser.


Gestört hat auch, dass von Kapitel zu Kapitel immer wieder in der Zeit hin und her gesprungen wurde. Am Anfang fällt einem das noch auf, aber dann kann man einfach nicht mehr drauf achten, weil das Buch an sich schon wirr genug ist und man guckt nur noch mit einem halben Auge hin. Die Grundgeschichte ist letztendlich interessant, jedoch hat die Autorin es nicht geschafft, die Magie des Stoffes auf den Leser zu übertragen. Es ist einfach kein Funke übergesprungen und ich hab bis zum Schluss gehofft, dass da jetzt ein richtiges Hammerende kommt, aber das war nicht der Fall.


Das ewige Hin und Her hat mich dann letztendlich eigentlich nur noch gelangweilt und mir kam einfach nicht in den Sinn, warum einen die Autorin dermaßen im Unwissen lässt und ihre Charaktere gleich mit, denn die hatten auch alle samt keine Ahnung. Es ist zwar nicht so, dass man sich durch das Buch quälen muss, aber spannend war es auch nicht gerade.


So gut sich das Buch auch am Anfang anhörte, ich kann einfach nicht mehr als drei Bücher vergeben. Denn die Story war einfach nur träge und für das Maß an Magie in der Story einfach zu unmagisch. Gefällt mir nicht wirklich. Vielleicht geht es euch ja anders und empfindet das ganz unterschiedlich. Möglicherweise war die Erwartung an das Buch einfach zu groß.

Freitag, 16. November 2012

Sternhagelglücklich - Christoph Koch

Titel: Sternhagelglücklich
Autor: Christoph Koch
Verlag: Blanvalet Verlag GmbH
Seiten: 288
ISBN: 376450417X
Preis: 14,99 € (Taschenbuch)
Erscheinungsdatum: 23. April 2012


In einem Wort: "amüsant"

Inhalt: Christoph Koch hat seinen zweiten Selbstversuch - nach "Ich bin dann mal offline" - gewagt. Dieses Mal begab er sich auf die Suche nach dem Glück und probierte über ein Jahr lang mehrere Rezepte, die glückverheissende Versprechen machen - von Meditation über Dankbarkeitsbücher bis hin zu Psychopharmaka. Der Leser darf ihn auf dieser mit persönlichen Anekdoten gespickten Reise begleiten und lernt so den ein oder anderen persönlichen Glücksmoment kennen.

Meinung: Nachdem ich bereits - durch die Einladung von meiner besten Freundin / Mitbewohnerin - die Vorzüge einer Lesung von Christoph Koch in Berlin genießen durfte (Danke im übrigen für die Freigetränke *lach*) bin ich jetzt auch Dank Lovelybooks in den Genuss gekommen, das Buch lesen zu dürfen. Der Vorteil an der vorher gehörten Lesung: Man hat die Stimme und Intonierung des Autors beim Lesen sofort wieder in Erinnerung.

Nachdem ich endlich meine bescheidenschöne Graecumsprüfung erfolgreich hinter mich gebracht hatte, konnte ich mich dann auch vollens auf das Lesen des Buches, was mir allein schon äußerlich sehr gut gefällt, konzentrieren. Glücklich war ich zu dem Zeitpunkt zwar schon, aber ein bißchen Nachhilfe kann ja nie schaden, nicht wahr? Das Cover fand ich dem Titel gemäß sehr ansprechend und vor allem verlockend, denn das Buch klang von vornherein spannend zu lesen, was man wohl so anstellen könnte, um glücklicher auf dieser Welt zu wandeln - vielleicht auch, weil ich selbst ein kleiner Piesepampel bin? *lach*


Am besten haben mir die kleineren und größen persönlichen Anekdoten des Autors gefallen. Vor allem haben sie die allgemeine Faktenlage doch recht gut aufgelockert und mich das ein oder andere Mal außerordentlich amüsiert. Es gibt mehrere Passagen, die mir wirklich sehr gut gefallen und mir gezeigt haben, daß das Glück schon durch Kleinigkeiten entstehen kann. Mehrere Male wurde auch mein "Kopfkino-Schalter" im Hirn aktiviert, weil man sich einfach oder zumindest in meinem Fall mit den Situationen identifizieren konnte, was das ganze Buch und auch den Autor, der im Übrigen einen sehr trockenen Humor durchblicken lässt, sehr sympathisch erscheinen lässt. Auch die eingeschobene Seite, nach jedem Monat (das Experiment ging ein Jahr lang) mit einer kleinen Liste an Glücksmomenten fand ich sehr schön und den ein oder anderen Moment kann ich definitiv unterschreiben.


Auch der lockere, kurze aber prägnante Schreibstil macht das Buch zu einer runden Sache. Einzig die Fußnoten haben mich ab und an gestört, weil ich es einfach gewohnt bin, die kleineren Zahlen im Text zu überlesen. Dann kommt man am Ende der Seite an und merkt, dass dort ein Fußnotentext eingebunden ist, was mich dazu brachte, rückwirkend die dazugehörige im Text verankerte Zahl zu finden. Das hat den Lesenfluss teilweise ganz schön gestört. Vermutlich ist das aber nur mein Empfinden und andere finden die Fußnoten sicherlich angebracht und auch nicht störend. Letztendlich ist es ja auch eher ein Sachbuch als ein Roman, zumal ich mich doch -ehrlich gesagt - zum Ende hin daran gewöhnt hatte.


Einige Passagen am Anfang des Buches habe ich auch zeitweilig als ein wenig mühselig empfunden, vor allem durch die themenspezifischen Exkurse, die aber durch aus Sinn machten, um das Hintergrundwissen zu präsentieren. Ob das jetzt an der mangelnden Konzentration lag oder an einer gewissen Nüchternheit des Stoffes vermag ich gerade gar nicht genau zu sagen. Fest steht, daß ich doch den ein oder anderen Schluss für mich selbst ziehen konnte. Ob das dann nachhaltig was in meinem Leben bezüglich des Glücks ändert steht in den Sternen. Aber vielleicht sollte man doch zumindest Teile davon beherzigen und einfach selbst ausprobieren, ob es einem zu mehr Glück verhilft.


Der Autor hat mit seinem Buch ein informatives, interessanten, amüsantes und zuweilen zum Nachdenken anregendes Buch auf sehr symphatische Weise präsentiert. Ich habe mich nach meiner langen Stressphase sehr gut unterhalten gefühlt und kann es nur jedem empfehlen, der auch mal ein wenig an seinem Glückszustand schrauben möchte.


Um dem Buch richtig gerecht zu werden, hier mein heutiger persönlicher Glücksmoment: Da wir gerade die Handwerker im Haus haben, hat sich meine süße Pflegekatze nicht in die Küche zum fressen getraut. Erst als ich mitging und sie begleitete fühlte sie sich sicher genug und kam dann doch noch zu ein paar Happen Futter. Als Dank für meinen Schutz hat sich anschließend zu mir aufs Bett gelegt und ist dann schnurrend weggeschlummert, während ich in Ruhe "Sternhagelglücklich" zu Ende lesen konnte. *lach* - Soooooo süß!

Donnerstag, 8. November 2012

Elefanten sieht man nicht - Susan Kreller

Titel: Elefanten sieht man nicht
Autor: Susan Kreller
Verlag: Carlsen Verlag GmbH
Seiten: 208
ISBN: 3551582467
Preis: 14,90 € (Hardcover)
Erscheinungsdatum: März 2012


In einem Wort: "bewegend"

Inhalt: Mascha ist wie jeden Sommer bei ihren Großeltern zu Besuch und fühlt sich in dem kleinen Kaff einsam und verloren. So richtig weiß sie nichts mit sich anzufangen und sitzt daher öfter auf dem Spielplatz und hört Musik. Eines Tages lernt sie die Geschwister Julia und Max kennen und freundet sich mit ihnen an. Schnell wird ihr aber klar, daß mit den beiden etwas nicht stimmt und als sie nicht zum vereinbarten Zeitpunkt auftauchen begibt sich Mascha zu dem Haus der beiden und macht eine Entdeckung - die Kinder werden misshandelt. Doch niemand in dem Dorf will Mascha glauben und so kommt sie auf eine folgenschwere Idee, um den Kindern zu helfen.

Meinung: Zunächst einmal muss ich sagen, daß mir sowohl das Cover als auch der Titel des Buches unglaublich gut gefallen. Ohne zu wissen, worum es in dem Buch geht hat man sofort eine bedrückende Situation vor Augen ohne genau zu wissen, was da nun wirklich dahinter steckt. Den Titel empfinde ich als eine absolut gelungene Metapher zu dem Inhalt des Buches.

Umso bedrückender fand ich dann auch die Situation die sowohl Julia und Max als auch Mascha durchlaufen müssen. Die Situation in der die beiden Kinder stecken ist im Grunde ja schon schlimm genug, doch daß niemand ihnen hilft, obwohl es doch eigentlich alle im Dorf wissen, ist noch viel schlimmer. Die Leute gucken einfach weg, weil es sowas in ihrem Dorf nicht gibt. Die Eltern sind angesehene Bürger und niemand traut ihnen so etwas zu und will auch gar nicht wissen, was in diesem Haus passiert. Es ist viel leichter für sie, wenn sie sich still verhalten und die Leute machen lassen. Denn einen Skandal im eigenen Dorf kann man nicht gebrauchen.


Einzig Mascha - selbst noch ein Kind - sieht die Wahrheit und fühlt sich verpflichtet zu handeln. Doch niemand will ihr glauben und alle verteufeln ihre schlechten Ansichten von den doch so angesehenen Mitbürgern. Ich empfinde, daß das, was Mascha dann letztentlich macht, als überaus mutig, wenn auch etwas dämlich. Aber letztendlich ist sie ja selbst noch ein Kind, was dazu auch noch ohne die Hilfe der Erwachsenen mit dieser schweren Situation zurecht kommen muss.


Das Buch thematisiert hier - obwohl es sich dabei um ein Jugendbuch handelt - ein großes Problem in unserer Gesellschaft: die bewußte Blindheit vor Misständen. Denn man mischt sich nicht in die Probleme anderer ein und sowas wie Kindesmisshandlung gibt es einfach nicht in der Nachbarschaft. Statt zu helfen, gucken die Menschen weg. Ich finde die Autorin hat diese Thematik in ihrem Debütroman sehr gut - auch sprachlich und stilistisch - umgesetzt. Der Roman regt zum Nachdenken an, ohne zu stark belehrend zu wirken. Mir hat es wirklich gut gefallen und ich kann es wirklich jedem empfehlen.

Mittwoch, 7. November 2012

Filou: Ein Kater auf Abwegen - Sophie Winter

Titel: Filou - Ein Kater auf Abwegen
Autor: Sophie Winter
Verlag: Page & Turner Verlag
Seiten: 192
ISBN: 344220397X
Preis: 12,99 € (Hardcover)
Erscheinungsdatum: 13.02.2012


In einem Wort: "liebenswert"

Inhalt: Kater Filou ist überglücklich in seinem neuen Zuhause bei Marla und hat damit sogar eine eigene Familie bekommen: Glückskatze Josephine und ihr zwei kleinen Sprösslinge. Durch seine Zuneigung für Josephine fühlt er sich gezwungen seine kleine Familie zu beschützen und so kommt es, dass er - als die Familie, bei der er wohnt, umziehen muss - die Initiative ergreift und die Familie schweren Herzens verlässt, damit Josephine in der neuen und viel zu kleinen Wohnung mit ihren beiden Kleinen weiterhin zusammen sein kann. Dadurch wird Filou mehr oder weniger wieder zum Straßenkater, kann dann allerdings bei dem Herrchen von Freud Fidel dem Mops unterkommen, der ihm versucht beizubringen, wie man sich als richtiger Hund benimmt.

Meinung: Was hab ich mich gefreut als ich bei Lovelybooks dieses Buch gewonnen hab. Ich mag Katzen absolut gerne und so war dieses Buch ein absolutes Muss. Der kleine Filou ist mir auch absolut ans Herz gewachsen, auch wenn ich bisher die Vorgänger Geschichte noch gar nicht kenne. (Wird sich aber ändern. :D) Ich habe es als unglaublich schrecklich empfunden, als Filou sein wohlbehütetes Zuhause verlassen musste, damit Josephine weiterhin mit ihren Kleinen zusammen sein kann.

Das Buch ansich ist wirklich toll geschrieben, sicherlich kein literarisches Meisterwerk, aber das ist für diese Art der Geschichten auch gar nicht notwendig. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und auch die Geschichte ansich ist absolut liebeswert. Man wird in die Abenteuer, die Filou erlebt regelrecht hineingezogen und fühlt jedes Mal mit ihm. Schön war auch zu sehen, wie er die Marotten eines Hundes versucht zu verstehen und wie die Leute die beiden ungleichen Freunde bestaunen.


Ich habe mich bei dem Buch wirklich sehr gut unterhalten gefühlt und es war schön mal wieder die Welt durch die Augen von Tieren zu sehen, auch wenns erfunden ist. *lach*. Es handelt sich um eine wirklich sehr schöne kleine Geschichte, die ich nur jedem ans Herz legen kann, auch wenn er keine Katzen mag. :D Vielmehr braucht man auch eigentlich gar nicht zu dem Buch zu sagen. Ist auch schon eine Weile her, daß ich das Buch gelesen habe. Mir ist aber bis heute im Kopf geblieben, wie süß ich diese Geschichte fand und ich kann mir sogar vorstellen, es nochmal zu lesen. Das spricht absolut für das Buch, denn dieser Gedanke kommt mir äußerst selten.

Montag, 5. November 2012

Limit - Frank Schätzing

Titel: Limit
Autor: Frank Schätzing
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Seiten: 1328
ISBN: 3462037048
Preis: 26,00 € (Hardcover)
Erscheinungsdatum: 05.10.2009


In einem Wort: "Faszinierend"

Inhalt: 2025: Julian Orley - ein Visionär - krempelt die Weltwirtschaft um. Mit der Entdeckung von Helium3 auf dem Mond und dem Bau eines Weltraumfahrstuhls, von dem aus mit Leichtigkeit Raumschiffe starten können, ohne den üblichen Energieaufwand, gerät die Ölindustrie ins Stocken. Um seine Ideen zu präsentieren hat er außerdem zusammen mit seiner Tochter Lynn eine große Anzahl an möglichen Investoren - Freunde und Bekannte - eingeladen, die das erste Mondhotel bestaunen können. Unterdessen ist der Detektiv Owen Jericho nach erfolgreichem Ausheben eines Pädophilenrings mit der Suche nach der chinesischen jungen Dissidentin Yoyo beauftragt worden. Auf der Suche nach ihr gerät er schnell in das Fadenkreuz eines Profikillers und eine Hetzjagd beginnt. Zusammen mit Yoyo versucht er dem Killer zu entkommen und stößt dabei auf ein von der "Hydra" geplantes Attentat.

Meinung: Was für ein Klopper!!! 1328 unglaublich dünne Seiten, die mich ehrlich gesagt doch etwas abgeschreckt hatten. Das Buch stand schon geraume Zeit in meinem Regal, jedoch hab ich immer wieder zu dünneren Büchern gegriffen. Allerdings bin ein absoluter Schätzing Fan und so kam ich nicht drum herum auch dieses Buch letztendlich lesen zu müssen. Seine Geschichten sind immer wieder aufs neue spannend und vor allem stilistisch sensationell gut geschrieben. Die Storys sind durch und durch stimmig und extrem gut recheriert. Genau das erwartete ich nun auch von seinem "neuen" Werk. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Am Anfang fand ich das Buch ein wenig schwierig. Man lernt die Reisegruppe kennen, die mit Julian Orley und seiner Tochter den Weg zum Mond bestreiten wird. Es handelte sich dabei um so viele unterschiedliche Menschen, dass mir ehrlich gesagt schon der Kopf schwirrte und ich inständig gehofft habe, dass das Buch nicht so anstrengend bleiben würde. Peu á peu wurde es dann auch besser. Man gewöhnte sich an die unglaubliche Charaktervielfalt und konnte in die Geschichte eintauchen.

Man lernt in diesem Buch eine unglaublich geniale Idee kennen, wie in der Zukuft der Weltraum besiedelt werden und genutzt werden könnte. Dabei ist mir nie der Gedanke gekommen, dass es sich dabei um bloße Fiktion handeln könnte. Schätzing stellt die Idee absolut authentisch da, so dass man wirklich glaubt, dass das bald die Zukunft sein könnte und wünscht sich inständig auch mal dort hoch fahren zu können! Immer wieder nutzt Schätzing dabei die Gelegenheit dem Leser zusätzliches Hintergrundwissen zu vermitteln. Stellenweise ist er für meinen Geschmack dabei allerdings etwas zu sehr ins Detail gegangen. Aber das ist wohl Geschmackssache. 

Die Geschichte um Owen Jericho und Yoyo ist ein gelungenes Gegenstück zu der Geschichte um das Mondhotel. Aktionreich und spannungsgeladen jagt man zusammen mit den beiden um die Welt. Mir ist allerdings die Geschichte um die Aufdeckung des pädophilenrings irgendwie wieder aus dem Kopf gesaugt worden. Das hab ich auf den letzten 200 Seiten gemerkt, als sie wieder Erwähnung fand. Ich musste tatsächlich zurückblättern und noch mal ein Stück nachlesen. Ich weiß allerdings nicht, ob das der Masse an Seiten geschuldet ist, oder weil zwischen dem Leseanfang und Wiederaufnahme der Lektüre (ich war zwischendurch etwas verhindert :D) ein relativ großer Zeitraum lag. Ich tippe eher auf letzteres, denn eigentlich fand ich die Geschichte durch und durch stimmig und diente zur Einführung des Charakters.

Schätzing hat es auf jeden Fall geschafft mich immer wieder zu überraschen, nicht nur allein durch seine Zukunftsvision, sondern auch durch die Wendungen und den Verlauf, den die Geschichte nimmt. Das Buch wurde in geradezu epischen Maß verfasst. Zwei von einander getrennte Geschichten, die sich immer mehr und mehr ineinander verstricken und letztendlich zum gemeinsamen Ende führen. Vor allem auch durch den Schreibstil des Autors wurde es für mich nie langweilig und sogar die vermeintlich "langweiligen" Passagen, die das Hintergrundwissen näher beleuchteten, konnte man dadurch gut überstehen. Die meisten davon fand ich mehr als gelungen und interessant. An der ein oder anderen Stelle hätte der Autor in meinen Augen allerdings auch etwas kürzen können. Deswegen bekommt das Buch auch nur 4 von 5 Büchern in meiner Bewertung, was aber keinesfalls dieses großartige Buch schmälern soll. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und auch die riesige Menge an Seiten hat letztendlich eher weniger gestört.

Eins gab es dann aber wirklich was mich gestört hat: Musste der Autor unbedingt eine sokratische Weisheit auf alt-griechisch zitieren?? Ich dachte ich hätte diese Phase hinter mir. *lach* Wer damit jetzt nichts anzufassen weiß, kann ja mal hier nachlesen: Graecum.